Die Ur-MeisterSinger und doch ein anderes Modell. Mit 40 Millimetern Gehäusedurchmesser ist sie drei Millimeter kleiner als der Klassiker unserer Kollektion. Die Neuentwicklung war gar nicht so einfach. Es reicht nämlich nicht aus, alle Merkmale eines erfolgreichen Modells maßstabgerecht zu übertragen; Charakter lässt sich nicht einfach skalieren. Auf kleinerer Fläche müssen alle Elemente neu gewichtet werden.
Umso mehr gefällt uns, dass die neue, schlanke Variante dieselben gestalterischen Qualitäten hat wie das Urbild: von der sachlichen, gut lesbaren Typografie unter dem gewölbten Saphirglas bis zum gravierten, sechsfach verschraubten Stahlboden. Dazu wird die N° 01 – 40 mm vom gleichen Schweizer Handaufzugswerk angetrieben wie die das große Modell: dem Sellita SW 210.
Produktdaten:
Ref. | DM317 / 40 mm
Werk | Handaufzugswerk Sellita SW210, Gangreserve 42 h
Gehäuse | Edelstahl 316L, verschraubter Gehäuseboden
Glas | Saphir, beidseitig entspiegelt
Wasserdichtigkeit | bis zu einem Druck von 5 bar (50m)
Zifferblatt | schwarz
Armband | Lederband
Gehäusedurchmesser | 40 mm
So lesen Sie eine Einzeigeruhr
Der Zwölf-Stunden-Kreis des Zifferblatts wird durch 144 Striche unterteilt. Ein Strich steht für 5 Minuten.
Die Viertel-, Halb- und Stundenstriche sind in dieser Reihenfolge jeweils kräftiger gezeichnet und erleichtern zusammen mit dem markanten Nadelzeiger das Ablesen der Einzeigeruhr.
MeisterSinger baut mechanische Einzeigeruhren. Mit nadelfeiner Spitze weist ein einzelner Stundenzeiger die Zeit, auf fünf Minuten genau lässt sie sich ablesen. Diese ungewöhnliche Art, die Zeit zu messen und darzustellen, steht in einer großen Tradition: Auch die Turmuhren des Mittelalters kamen mit einem Zeiger aus, der damals noch manchen an das Prinzip der Sonnenuhren erinnert haben mag.
Die mit den geschmiedeten Werken gemessene Uhrzeit war nach unseren Maßstäben sehr ungenau. Aber da sie für alle galt, machte sie den pünktlichen Besuch des Gottesdienstes genauso möglich wie geschäftliche und private Verabredungen.
Die ersten Minutenzeiger tauchten erst im 16. Jahrhundert auf, als man gelernt hatte, bessere Räderwerke aus homogenen Metalllegierungen zu bauen und deren Reibung zu minimieren. Die Organisation des frühen Manufakturwesens ließ die Bürger in immer kürzeren Zeitabschnitten denken, wie etwa in Viertelstunden, die der zusätzliche Zeiger mehr oder minder exakt auswies.
Die Erfindung des verstellbaren Pendels dann minimierte im 17. Jahrhundert die tägliche Abweichung der Werke von mehr als 15 Minuten auf wenige Sekunden. Entsprechend umgebaut und mit einem Minutenzeiger nachgerüstet, liefen die öffentlichen Uhren synchron mit den stattlichen Standuhren in Wohnungen und Kontoren: als Taktgeber einer Gesellschaft, in der es immer mehr auf einzelne Minuten und bald auf jede Sekunde ankam.
Manche alte Großuhren aber haben bis heute nur einen Stundenzeiger. Einen technischen Grund hat das kaum; sie verfügen zumeist längst über ein modernes Werk. Vielmehr scheinen ihre Betreiber keine Notwendigkeit für einen Minutenzeiger gesehen zu haben, hätten ihn womöglich als störend empfunden. Weil sie wussten, was ihnen wichtig war und sie sich dabei bestimmt nicht von Minuten hetzen ließen.
Dann ging es ihnen genauso wie vielen Besitzern von MeisterSinger-Uhren, die souverän mit ihrer Zeit umzugehen wissen. Und die bei einem Blick auf ihre Uhr auch immer an ein Stück Kulturgeschichte erinnert werden.
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